Die Geschichte des ITO

Das Institut für Technische Optik beging im Jahr 2010 seinen 50. Geburtstag. Gemessen an der Geschichte der Optik erscheinen 50 Jahre als ein vergleichsweise kurzer Zeitraum. Führt man sich jedoch vor Augen, welche Entwicklung diese Disziplin gerade in den vergangenen 50 Jahren genommen hat, dann wird schnell offensichtlich, dass es eine Zeit der großartigsten Veränderungen in der Optik war. Alle heutigen und ehemaligen Mitglieder des ITO sind stolz, dass sie an dieser Entwicklung teilhaben konnten.

Die Gründungsphase: 1947 - 1960

Bereits 1947 war ein Lehrstuhl für Technische Optik an der damaligen Fakultät für das Maschinenwesen der Technischen Hochschule Stuttgart geplant. Im Jahre 1949 wurde die Hauptaufgabe des Lehrstuhls benannt, jedoch vergingen noch 9 Jahre, bis der beantragte Lehrstuhl dann mit dem Haushalt 1956 bewilligt wurde. Prof. Reinhart Schulze übernahm am 01.02.1960 als Ordentlicher Professor die Einrichtung des Lehrstuhls Technische Optik und des Instituts für Technische Optik (ITO) in der Fakultät für Maschinenwesen.

Optischer Baukasten
Entwicklung der mikrooptischen Bank von Friedrich Aurin im Jahr 1964. Die Motivation dafür war, optischen Bauteilen einheitliche Anschlussmaße zu geben, die in Verbindung mit mechanischen Bauelementen stabile und variable Versuchsaufbauten ermöglichen.
Das Fundament: 1960 - 1978

Prof. Schulze begann den Aufbau des Instituts mit einem Mitarbeiter in zwei leeren Räumen in einer Baracke an der Huberstraße in Stuttgart. Bis zum Herbst 1976 war das Institut auf sechzehn Räume und acht Mitarbeiter ausgebaut. Im Juni 1977 bezog das Institut die heutigen Räume im Pfaffenwaldring 9 in Stuttgart-Vaihingen. Durch Lehraufträge wurde das Lehrangebot für die Studenten auf dem Gebiet der Technischen Optik ebenfalls erweitert. So wirkte das ITO an den Studiengängen „Feinwerktechnik“, „Physikingenieurwesen“ und „allgemeiner Maschinenbau“ mit.

Aus den von verschiedenen Drittmittelgebern eingeworbenen Forschungsarbeiten sind hauptsächlich Dissertationen, in die Sachgebiete Technische Optik, Holographie, Interferometrie und berührungslose optische Messtechnik entstanden. Hier ist besonders die Entwicklung der mikrooptischen Bank von Friedrich Aurin im Jahr 1964 zu erwähnen, für die die Firma Spindler und Hoyer die Lizenz für die Fertigung erwarb und die noch heute in abgewandelter Form weltweit vertrieben und benutzt wird.

ITO Team um 1980
ITO Team um 1980
Ausbau und Erweiterung: 1978 - 2002

Am 1. Mai 1978 übernahm Prof. Hans J. Tiziani die Leitung des Instituts und die Forschungsziele wurden auf innovative Gebiete der hochaufgelösten Oberflächen- und 3D-Messtechnik gelegt, insbesondere im Mikro- und Nano-bereich, der Speckle-Interferometrie und Holografie sowie der optischen Informationsverarbeitung und -speicherung. Die traditionelle optische Fertigungsmesstechnik und Qualitätskontrolle gewann durch die aufstrebende Industrie in Baden-Württemberg immer mehr an Bedeutung.

Die Jahre 2002 - 2018

Anfang September 2002 wurde als Institutsleiter Prof. Wolfgang Osten berufen. Die Forschungsarbeiten des Instituts konzentrierten sich auf die Untersuchung neuer optischer Messprinzipien und deren Implementierung in Einzelsensoren und Sensorsystemen.

Besonders hervorzuheben sind die Gründung des Forschungszentrums „Stuttgarter Research Center of Photonic Engineering – SCoPE“ 2009, unter maßgeblicher Beteiligung des ITO, der Start des Studiengangs „Medizintechnik“ mit dem Wintersemester 2010/2011 und der darin eingebetteten Stiftungsprofessur „Optikdesign und Simulation“, auf die Prof. Dr. Alois Herkommer berufen wurde.

 

Die zum Jubiläum erschiene Festschrift "50 Jahre ITO" kann kostenlos heruntergeladen werden:

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